Eigentlich wollte Frau AROMA 1×1 (ich) dieses Jahr endlich richtig Urlaub machen und zur Abwechslung mal NICHT an ätherische Öle und Aromatherapie denken. Im Gepäck nur lustige Taschenbücher (Donald Duck, Micky Maus & Co.) statt Aromatherapie-Lektüre.
Dann, bei der Anfahrt über der kroatischen Insel Pag: überall wildwachsende Immortelle. Da hat es mir gleich unter den Fingernägeln gebrannt. ;-)
Abends, auf der Suche nach einem Restaurant in Novalja, stolpere ich über einen Stand mit lokal und bio produziertem Immortellenöl- und hydrolat. Der Duft – ein Traum: süß-würzig, strohig, intensiv.
Also war der Badetag am nächsten Tag erst einmal gestrichen und ich habe mich gleich zur nahegelegenen Destillerie aufgemacht, um mehr über den Anbau und die Herstellung in diesem Betrieb zu erfahren.
Die Kadila-Destillerie der Familie Škunca war größer als erwartet. Und der Duft war einfach herrlich, obwohl an diesem Tag gar nicht destilliert wurde.
„Kadila“ ist auf Pag übrigens die lokale Bezeichnung für die Immortelle.
Auf sieben Hektar kultiviert die Familie Immortelle (Helichrysum italicum), Mastixstrauch (Pistacia lentiscus), aber auch Mandel-, Oliven- und Feigenbäume.
Interessant war zu erfahren, dass sich die Zusammensetzung des ätherischen Immortellenöls hier relativ stark vom korsischen Öl unterscheidet – obwohl es sich ebenfalls um Helicrysum italicum handelt.
Soweit ich in der Übersetzung durch die Schwiegertochter verstanden habe, enthält das Öl, das auf Pag wächst, mehr Italidione, Curcumene und alpha-Pinen und dafür weniger Nerylacetat. Deshalb soll es besser für den pharmakologischen Einsatz sein und weniger als Duftstoff.
Dass die Inhaltsstoffe der auf Pag wachsenden Immortelle hier anders ausgeprägt sind als die in Korsika, verwundert bei genauerer Betrachtung auch nicht.
Die Sonne brennt erbarmungslos auf den kargen Karstboden und man wundert sich, dass hier überhaupt etwas gedeihen kann. Doch weht vom Paklenica-Gebirge am Festland immer ein kühlender Wind über das Meer zur Insel, der doch genug Feuchtigkeit mit sich bringt.
Das macht den Duft des ätherischen Öles hier so intensiv und die Zusammensetzung so einzigartig.
IMMORTELLENÖL-PROFIL
Immortelle bedeutet übersetzt „die Unsterbliche“, was schon auf die stark regenerierende und heilende Wirkung hindeutet. Es ist auch als das „Blaue Flecken-Öl“ bekannt – nichts löst Blutergüsse schneller auf. Dieses Öl sollte in keinem Haushalt mit herumtobenden Kindern fehlen.
Bezeichnung: Immortelle, kleine Strohblume, Currykraut, Helicrysum italicum
Gewinnung: Wasserdampfdestillation des blühenden Krautes. 500 kg blühendes Kraut ergeben etwa 1 Liter ätherisches Öl.
Duft: süß, herb, warm, strohig
Wirkung/körperlich: Blutergüsse auflösend, bei Prellungen, wundheilend, zellregenerierend, lymphabflussfördernd, entzündungshemmend, schleimlösend, krampflösend
Wirkung/psychisch: ausgleichend, beruhigend, entspannend
Anwendung: Blutergüsse, Prellungen, Narben, Akne, Venenentzündungen, Schnupfen, Keuchhusten, seelische Verletzungen
Preisniveau: kostbar
Sicherheit: In physiologischer Dosierung keine Nebenwirkungen bekannt. Für Erste-Hilfe-Maßnahmen kann es ausnahmsweise tropfenweise auch unverdünnt angewendet werden.
Alternativen: Auch das viel preisgünstigere Immortellenhydrolat hat sich bei blauen Flecken und stumpfen Verletzungen bestens bewährt.
Man kann die Kadila-Destillerie nach Anmeldung auch besichtigen und sich dort mit ätherischem Immortellenöl, -hydrolat, -mazerat und anderen Produkten eindecken.
Wer also mal auf Pag Urlaub macht und sich für ätherische Öle interessiert, sollte sich das nicht entgehen lassen! Auf diesen Websites könnt ihr noch mehr erfahren:
- https://visitnovalja.hr/opg-anton-skunca/?lang=de
- https://kadila.hr/ (die Website lässt sich z. B. mit Google Translate ins Deutsche übersetzen – einfach mit Rechtsklick auf die Seite)
Das Immortellenhydrolat, das ich bei meinem Besuch erstanden habe, hat mir übrigens auf meinem anschließenden Segeltörn um die Inseln vor Zadar gute Dienste geleistet. Bei gutem Wind und entsprechendem Seegang ging das natürlich nicht ohne den einen oder anderen blauen Fleck ab. Ein paar Sprüher Hydrolat drauf – und alles war bald wieder gut. :-)
Mit diesen Impressionen von meinem spontanen Besuch im Reich der „Unsterblichen“ schicke ich dir wie immer…
P.S. Hast du selbst schon die eine oder andere Destillerie besucht? Vielleicht magst du in den Kommentaren deine Eindrücke und den Ort mit mir und den anderen LeserInnen teilen?
P.P.S. Dieser Artikel ist nicht mit „Werbung“ gekennzeichnet, weil ich dafür weder Geld noch Produkte erhalte. Ich will mein Erlebnis hier einfach mit dir teilen – sharing is caring! :-)
7 Kommentare
Iris
8. August 2021Über so einen Stand möchte ich im Urlaub auch gerne „stolpern“. Danke für den schönen Bericht.
Gruß Iris
Iris
8. August 2021Wie war das nochmal mit dem Schicksal?
Toller Urlaub! Sieht schön aus dort.
Viele Grüße, Iris
Helga Grossauer
9. August 2021Der Duft der Imortellen auf der Insel Pag….da tauchen Erinnerungen auf….Destillerie gabs damals noch nicht..
Diana Zenz
10. August 2021Danke für den tollen Bericht Margareta. Ich bin auf der Insel Cres über eine tolle biologische Destille gestolpert. Sie stellen auch Immortellen-Öl, Mastix-Öl, Lorbeer-Öl und vieles mehr her. Sie heißen Oil House und es ist echt ein total liebenswerter Familienbetrieg: http://villa-bicikleta.com/info/olivenoel-aetherische-oele/
Margareta Ahrer
11. August 2021Vielen Dank für den Tipp, Diana!
Sabrina
30. Juli 2022Liebes Team von Kadila,
ich habe eine Frage, wie hoch ist der Gehalt der Italidione in ihrem Immortelle Oil?
Ich hoffe Sie können mir weiter helfen!?
Liebe Grüße Sabrina
Margareta Ahrer
30. Juli 2022Hallo Sabrina, für diese Frage musst du dich auch tatsächlich an Kadila wenden. Liebe Grüße! Margareta
Ich freue mich auf deinen Kommentar!