Die Frage, wie lange ätherische Öle haltbar sind, lässt sich nicht pauschal beantworten, weil die Haltbarkeit von ätherischen Ölen von verschiedenen Faktoren abhängt: Zusammensetzung eines Öls, Lagerbedingungen und Zeit.
Die meisten ätherischen Öle halten bei guter Lagerung aber tatsächlich 2 – 3 Jahre. Manche Öle, wie die meisten Zitrusöle, halten dagegen nur 1 – 2 Jahre. Schwere Duftnoten, wie Öle aus manchen Hölzern oder Wurzeln können wiederum fast „ewig“ halten.
Wenn ätherische Öle für den Gebrauch auf der Haut bestimmt sind (Aromatherapie, Aromapflege, Hautpflege, usw.) solltest du bei deinen ätherischen Ölen auf beste Qualität achten.
Für die Qualität sind bis zum Kauf Erzeuger und Händel verantwortlich; ab dem Zeitpunkt des Kaufes liegt es dann an dir, dafür zu sorgen, dass die Qualität des Öls möglichst lange erhalten bleibt.
Denn auch ätherische Öle halten nicht ewig und sind dem Zahn der Zeit und natürlichen Abbauprozessen unterworfen.
Hier erfährst du, wie du ätherische Öle richtig handhabst, damit du möglichst lange Freude an ihnen hast:
INHALT:
- Was sind ätherische Öle
- Warum es wichtig ist auf die Haltbarkeit zu achten
- Faktoren, die die Haltbarkeit beeinflussen
- Allgemeine Haltbarkeitsdauer von verschiedenen ätherischen Ölen
- Kennzeichen für abgelaufene ätherische Öle
- Wie man ätherische Öle zur Verlängerung der Haltbarkeit richtig lagert
- Was tut man mit abgelaufenen ätherischen Ölen?
- Wie kann ich ätherische Öle richtig entsorgen?
Was sind ätherische Öle?
Definition: Ätherische Öle sind duftende, hoch flüchtige Pflanzeninhaltsstoffe, die vor allem durch Wasserdampfdestillation aus aromatischen Pflanzen gewonnen werden.
Verwendung: Beliebte Anwendungsgebiete von ätherischen Ölen sind die Raumbeduftung mit Diffusern, Wellnessanwendungen wie Massagen und auch die Aromatherapie und Aromapflege.
Warum es wichtig ist, bei ätherischen Ölen auf die Haltbarkeit zu achten:
Allerbeste Qualität bei ätherischen Ölen ist vor allem dann wichtig, wenn sie für den Gebrauch auf der Haut bestimmt sind.
Abgelaufene ätherische Öle verändern sich nicht nur in ihrem Duft; verschiedenen Abbauprodukte können unter Umständen auch die Haut– oder Schleimhäute reizen.
Faktoren, die die Haltbarkeit beeinflussen:
Ätherische Öle sind luft-, licht- und wärmeempfindlich und die Haltbarkeitsdauer hängt vom der Zusammensetzung eines jeweiligen Öles, aber auch von den Lagerbedingungen ab.
Zusammensetzung:
Der wichtigste Faktor, der die Haltbarkeit deines ätherischen Öls bestimmt, ist seine (natürliche) chemische Zusammensetzung.
So sind manche Inhaltsstoffe chemisch instabiler als andere und reagieren z. B. leichter mit dem Sauerstoff in der Luft: sie oxidieren mit der Zeit.
So sind zum Beispiele die leichten und stark flüchtigen Monoterpene, die einen großen Anteil in Zitrusölen (Limonene) und Nadelbaumöle (Pinene) ausmachen, besonders reaktionsfreudig und oxidieren realtiv rasch. Zitrusöle halten unter normalen Lagerungbedingungen deshalb meist nicht länger als 1 – 1/2 Jahre.
Manche ätherischen Öle, deren Inhaltsstoffe dagegen stabiler sind – zum Beispiel die Öle des Sandelholzes oder der Vetiverwurzel mit einem hohen Anteil an Sesquiterpenen – können dagegen viele Jahre halten.
Lagerbedingungen:
Die Haltbarkeit von ätherischen Ölen werden – abgesehen von der Zusammensetzung des Öls – stark von den Lagerbedingungen beeinflusst. Sowohl UV-Licht, Luft und Wärme beschleunigen oxidative und andere Abbauprozesse!
Luft:
Ätherische Öle oxidieren bei Kontakt mit dem Sauerstoff aus der Luft. Die Oxidation ist ein natürlicher Prozess, bei dem ein Stoff/ein Molekül mit dem Sauerstoff aus der Luft reagiert: deshalb wird ein aufgeschnittener Apfel braun oder ein Eisennagel rostig, usw.
Je öfter und länger ein Fläschchen offen ist und je geringer der Füllstand im Fläschchen ist, desto mehr Luftkontakt hat das ätherische Öl und desto schneller oxidiert es. Verschließe das Fläschchen deshalb nach Gebrauch sofort wieder und schraub es fest zu.
Es gibt im Handel übrigens Stahlkügelchen, mit denen man einen niedrigen Füllstand ausgleichen kann.
Licht:
UV-Licht durch Sonnenstrahlung steigert die Reaktionsfreudigkeit von Atomen und Molekülen und Ab- und Umbauprozesse werden beschleunigt. Deshalb werden ätherische Öle in Buntglas abgefüllt und sollten dann dunkel gelagert werden.
Wärme:
Auch Wärme steigert die Reaktionsfreudigkeit und beschleunigt Oxidations- und andere Abbauprozesse. Lagere ätherische Öle deshalb möglichst kühl (je kühler desto besser). Natürlich ist der praktikabelste Ort dort, wo ich die Öle auch brauche und verwende: also üblicherweise in den Wohnräumen bei Zimmertemperatur. Vermeide aber unter allen Umständen sonnenbeschienene Fensterbretter oder die Nähe eines Heißkörpers! Auch ein Plätzchen in einem kühleren Vorraum ist sehr gut geeignet. Meine Sensibelchen (Zitrusöle, Teebaumöl, Koniferenöle) lagere ich persönlich im Kühlschrank.
Zeit:
Der Zahn der Zeit tun dann noch sein übriges, aber mit optimierter Lagerung und Handhabung kann die Haltbarkeit länger erhalten bleiben.
Mit optimierter Lagerung und Handhabung kann die Haltbarkeit länger erhalten bleiben.
Allgemeine Haltbarkeitsdauer für verschiedene ätherische Öle:
1 – 2 Jahre:
Alle Zitrusdüfte (außer Bergamotte), Angelikawurzel, Bergamottminze, Manuka, Melisse, Neroli, Teebaum* (Teebaumöl ist oft schon nach 6 – 9 Monaten an der Kippe).
2 – 3 Jahre:
Basilikum, Bergamotte, Cajeput, Citronella, Copaiba, Davana, Eukalypten, Fenchel, Geranie, Ho-Holz, Ingwer, Immortelle, Kardamom, Kamillen, Koriander, Koniferen, Kreuzkümmel, Lavandin, Lavendel, Lemongrass, Litsea, Marjoran,, Minze, Muskatellersalbei, Myrte, Niaouli, Palmarosa, Petitgrain, Pfeffer, Ravintsara, Rose, Rosmarin, Schafgarbe, Salbei, Thymian linalool, Wacholder, Weihrauch, Ylang Ylang, Zypresse
3 – 4 Jahre:
Baldrian, Cassia, Nelkenknospe, Jasmin, Lorbeer, Myrrhe, Oregano, Pfefferminze, Rose abs., Thymian thymol, Wintergrün, Zedernholz, Zimt
5 – 8 Jahre:
Patchouli, Sandelholz, Vetiver
Haltbarkeit in Mischungen (mit fetten Ölen):
In einer Mischung – z. B. in einem Massageöl – können ätherische Öle auch länger halten, weil sie ja großteils vom fetten Öl umgeben und von der Luftzufuhr abgeschirmt sind. Die Haltbarkeit von solchen Mischungen kann durch die Zugabe von 1 – 2 % Antioxidantien verlängert werden: Vitamin E oder Rosmarinantioxidans.
Kennzeichen für abgelaufene ätherische Öle
Veränderungen im Duft: Die Veränderungen im Duft zeigt sich z. B. sehr deutlich bei Zitrusölen. Der Duft verliert an Klarheit und Spritzigkeit und kann unangenehm stechend werden. Am deutlichsten wird das, wenn man z. B. ein frisches Zitronenöl mit einem alten, oxidierten vergleichen kann.
Tipp: Wenn du am Fläschchen riechst und es komisch riecht, kann es sich lohnen einen Tropfen auf einen Duftstreifen oder ein neutrales Taschentuch zu tropfen, um den Duft noch einmal zu prüfen. Ölreste auf dem Gewinde oder dem Tropfaufsatz oxidieren naturgemäß am schnellsten, weil sie ja der Luft am meisten ausgesetzt sind; das Öl in der Flasche kann dagegen aber noch in Ordnung sein.
Konsistenz: Durch verschiedene Abbauprozesse wie Oxidation, Polymerisation oder Verharzung kann sich auch die Konsistenz oder Viskosität verändern und dickflüssiger werden. Man kann das bei einigen abgelaufenen Öle u. a. daran erkennen, dass die Kappe mit dem Gewinde verklebt.
Farbveränderungen: Veränderungen in der Farbe des Öls.
Hautirritationen: Sollten Hautreaktionen wie Rötungen, Jucken, Brennen oder gar ein Hautausschlag auftreten, obwohl du auf die korrekte Dosierung geachtet hast, dann überprüfe, ob das Öl eventuell abgelaufen und oxidiert sein könnte.
Tipps zur richtigen Lagerung zur Verlängerung der Haltbarkeit
Kauf: Kaufe nur originalverschlossene Ware mit intaktem Siegel! Hände weg vor Testerware, wo du nicht weisst wie lange sie schon offen waren.
Öffnungsdatum: Notiere das Datum, an dem du ein ätherisches Öl nach Kauf das erste Mal öffnest, auf dem Fläschchen. Ab diesem Zeitpunkt „tickt die Uhr“.
Lagerung: Lagere die Öle gut verschlossen an einem dunklen, möglichst kühlen und trockenen Ort. Also nicht am Fensterbrett, eventuell in einem Ölekoffer oder einer Schublade. Meine Zitrus- und Nadelbaumöle lagere ich persönlich im Kühlschrank.
Verpackung: Achte darauf, dass du ätherische Öle nur in Braun- oder Blauglas verpackt mit luftdichten Verschlüssen kaufst. Übrigens schützt Braunglas noch besser als Blauglas.
Handhabung: Verschließe ätherische Öle nach Gebrauch sofort wieder und schraub den Deckel gut zu. Vermeide es, ätherische Öle stark zu schütteln oder zu dekantieren (umzuleeren), weil sie dadurch verstärkt mit Luft in Berührung kommt.
Weniger ist mehr: Kaufe nur so viele Öle wie du in einem angemessenen Zeitraum verbrauchen kannst.
Bestände durchsehen: Überprüfe von Zeit zu Zeit das Öffnungsdatum (die Zeit verfliegt immer schneller als wir denken) und ob du eine Veränderung in Duft oder Konsistenz feststellst.
Wie man abgelaufene ätherische Öle weiterverwenden kann
Wenn ätherische Öle abgelaufen sind, sie sich im Duft oder Konsistenz verändert haben oder die übliche Haltbarkeitsdauer überschritten haben, dann solltest du sie nicht mehr auf der Haut verwenden.
Wenn ätherische Öle aber etwas „drüber“ sind müssen sie noch nicht „hinüber“ sein und eventuell kannst du sie auf die eine oder andere Weise noch verwenden.
Duftlampe: Du kannst sie – wenn dir der Duft noch angenehm ist – eventuell noch in der Duftlampe verwenden.
Vertraue da auf deine Nase!
Ich persönlich kann den Geruch von oxidiertem Zitronenöl oder Orangenöl auch in der Duftlampe NICHT mehr vertragen. Das riecht dann irgendwie stechend und ich bekomme Kopfschmerzen und werde richtig irritiert.
Ablösen von Etiketten: Abgelaufen Zitrusöle kannst du auch zum Ablösen von Klebeetiketten verwenden. Dazu bitte unbedingt Handschuhe tragen!
Putzen: Nicht mehr ganz frische Öle, die noch gut riechen, kannst du auch ins Putzwasser geben. So wirken die meisten ätherische Öle bakterien- und virenhemmend und Zitrusöle haben eine ausgezeichnete Fettlösekraft. Auch hier bitte Handschuhe tragen!
Pflanzenpflege: Recycling-Tipps für „ältere“ Öle und die natürliche Pflanzenpflege – inkl. natürliche Schneckenbarriere, Blattlausspray, u. a. findest du in der Produktbeschreibung für das Gartenliebe-Pflanzenpflegeset↗* bei feeling – Zauber der Düfte.
Ätherische Öle richtig entsorgen
Spätestens wenn ätherische Öle unangenehm zu riechen beginnen (z. B. plötzlich stechend reichen) oder klebrig sind, ist es an der Zeit sie endgültig zu entsorgen!
Kleinere Mengen von 5 – 20 ml Fläschchen, kannst du im Hausmüll entsorgen.
Tipp: Wenn du das Glas separat entsorgen möchtest, könntest du den Inhalt des Fläschchens auf Küchenpapier entleeren, und das dann im Hausmüll entsorgen. Mach das am besten im Freien und entsorge das getränkte Papier auch so schnell wie möglich, damit nicht die ganze Wohnung danach riecht.
Größere Mengen über 20 ml am besten über das Altstoffsammelzentrum entsorgen.
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Ich hoffe, dieser Artikel hilft dir weiter und weisst jetzt besser, wie du noch länger Freude mit deine duftenden Begleitern hast.
Dufte Grüße, Margareta
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